DER SOMMER IST DA UND WIR LASSEN IHN NICHT MEHR GEHEN..... WORTE ZUM START DES FESTIVAL AM SCHLUSS 08...

Moon and Stars... Black’n’Blue.. Live at Spannset.. Live ufem Bachtel.. Live in dr Schachtel..
Open Air Bärgflueh.. Open Air Talbode.. Open Air Mittustation.. Open Air Bellevue.. Gurten Festival... Garten Festival... Balkon Festival.. Blue Balls.. Empty Balls... Red Bulls.... Wood Rock.. Stone Rock... Tschingelhell.. Singlehell... Päärlihell... Am Schluss.. Im Fluss.. und wie sie alle heissen, die Musik Festivals, von denen es im Sommer jeweils ein paar hundert gibt und unserem Alpenland, haben alle etwas gemeinsam... es ist unglaublich, wie viel Kraft, Leidenschaft und Herzblut bei den meisten dieser Anlässe im Spiel ist.

Wir machen mit dem Festival AM SCHLUSS 08 einen kompakten, schlanken, überschaubaren Event, mit Künstler/innen, die wir kennen und einem Budget, das auch irgendwie realisierbar ist, dabei sind wir auf festem Boden und mit der Zivilisation rund um uns herum. Eigentlich eine Easy Geschichte, die aber, trotzdem wir nicht jedes Jahr grösser werden, sehr Energie intensiv ist. Die Ansprüche an uns Veranstalter steigen stetig, wir stehen in direkter Konkurrenz zu allen und allem, müssen dabei immer eine positiv, lockere Lebenshaltung manifestieren und allen den Eindruck vermitteln, dass so ein Festival eigentlich so als eine Art Aufwärmrunde zu machen ist, obwohl es trotz allen modernen Hilfsmitteln ein riesen Murks ist, immer wieder. Parallel zu der Erwartungshaltung des Konsumenten steigt der Eventdruck und man muss an allen Ecken und Enden aufpassen, dass einem das Budget nicht entgleitet und man AM SCHLUSS nicht vor einem Scherbenhaufen steht, denn heute geht es auch um immer höhere Geldbeträge, massive Geldbeträge, es ist eben irgendwie fertig lustig !!

Wenn wir vor 18 Jahren am Festival BAR MOKKA WAISENHAUS einen Baum beleuchtet haben, war das schon die Sensation an sich... heute beleuchten wir alle Bäume rund um den Festivalplatz, dazu noch einzelne Büsche, Zierpflanzen und Decoelemente jeglicher Art, und das obwohl wir quasi die Hälfte des Anlasses bei Abendsonne spielen müssen, weil um 22 Uhr die heilige Nachtruhe unumstösslich, angesagt ist. Für die Zeit zwischen 21.15 Uhr bis 22.00 Uhr gibt es dann die schöne Lichtstimmung und die macht ein Festival erst zu dem was es sein soll, nämlich ein Erlebnis, ein Schnitt zum Alltag, ein Eintauchen in eine Traumwelt.. und das ist gut so. Träume kosten aber Geld und das nicht wenig.. Künstler kosten Geld und die Höhe ihrer Gage ist abhängig von ihrem Bekanntheitsgrad und der wird nicht anhand des Thuner Publikums und ihrem musikalischen Wissen gemessen.... das Thuner Publikum geht ja im Herbst jeweils zu Tausenden an’s Honky Tonk Festival und jubelt auch einer grotten schlechten Rolling Stones Coverband enthusiastisch zu, wenn es genügend gesoffen hat.... (EM 08 lässt grüssen....) so, Fertig gschnödet Mc....

Noch etwas zu den Kosten: Eine 8 köpfige Band ( Nidi’d’Arac ) mit der Bahn vom Flughafen Genf nach Thun und zurück reisen zu lassen und dazu noch die lokalen Transporte mit Taxis zwischen Auftrittsort und Hotel, ergibt Kosten um 1100.- Fr...... weil sie extra für das Festival von Rom aus einfliegen, müssen wir hier die Instrumente mieten... und so fügen sich dann Budgetposten um Posten zu einem Endbetrag, der mit allen Fixkosten, pro Konzertabend locker gegen 10`000.- Fr hinkommt. Ich weiss, ich müsste ja hier jetzt das abgefahrene Loblied des Rattenfängers von Thun auf meiner Flöte spielen... aber die Flöte ist leider verstopft und so schreibe ich euch nun halt Sachen, die uns in den letzten, hektischen Stunden vor Beginn eines solchen Anlasses wie das Festival AM SCHLUSS 08 wirklich in Beschlag nehmen....

Theoretisch, vom Club aus, ist es cool, einen solchen Anlass zu veranstalten, obwohl diese Jahr die Sponsoren Suche ein Spiessrutenlaufen war und dabei fast nichts herausgeschaut hat und ich wieder einmal merken musste, dass Kultur im gesellschaftlichen Stellenwert nicht viel höher eingestuft ist als vor 20 Jahren. 10 Tage vor Beginn des Festivals fange ich an, die Tage zu zählen.. dann geht man zwischendurch auf den Platz, in unserem Fall der Mühleplatz um sich in homöopatischen Dosen an diese Welt dort zu gewöhnen..... 3 Tage vor Beginn dann der unausweichliche Moment... Man muss auf den Platz und man muss sich mit den Gastro Königen auseinander setzten und dann... dann, ist die Energie erstmals im Keller und der Mut... ja der Mut ist weg....!!! Immer stellt sich dann die Frage: Warum tue ich mir das an..????’ Dieses Jahr war es irgendwie noch extremer...

Zum Zeitpunkt dieser Schreibe sind wir ca. 30 Stunden vor dem Anpfiff... Die Transporte der Festival Infrastruktur sind gemacht, die Technik wird aufgebaut und gecheckt, die Barwagen installiert, Kühlschränke gefüllt, Decor gerichtet und auf der Bühne wird gewerkt wie blöde, demnächst werden Pflanzen angeliefert und dann müssen wir noch einige Taschen Goodies für die Künstler/innen Garderobe einkaufen gehen und: Bitte nichts vergessen. Am Abend dann, der ultimative Lichtcheck, nach 21.30 Uhr..... Und...und...und.....und.... Ruhig bleiben..!!!! Nicht überbeissen.... es klappt schon, das wissen wir.

Trotz allem aber, lieben wir diese Art von Arbeiten und schon beim ersten Ton der ersten Band
ist vieles, was einem die letzten Wochen und Tage schlaflose Nächte verursacht hat, vergessen
und der Blick verändert sich und wird wieder rosaroter...... denn, eines weiss ich: Das diesjährige Programm ist noch hochkarätiger als andere Jahre und auf alle diese Acts könnt ihr Euch freuen,
es hat Perlen, Diamanten und Rubine dabei, die wir Euch auf die Festival Bühne legen, damit ihr sie geniessen könnt und dies alles, ohne Sicherheitsdienst, Alarmanlagen und Gitterzäune..... und darauf sind wir stolz.

Wir haben zwar jedes Jahr weniger Platz.. aber für Euch wird es wohl auch dieses Jahr noch reichen....

Auf ein schönes FESTIVAL AM SCHLUSS 08 heben wir schon mal das Evian Fläschchen.

Liebe Grüsse aus dem sommerlichen Thunesien schickt euch euer
MC ANLIKER Monster of Ceremonies Festival AM SCHLUSS Thun